So hält die Kundenbeziehung ein Leben lang

Nachdem Bernd Lohmeyer schon in der Mai-Ausgabe der Zeitschrift IT Management zur Bedeutung von User Experience Design geschrieben hat, ist nun in der Juni-Ausgabe (06/2019) ein Artikel zur Digital Customer Experience erschienen.

Die Digital Customer Experience ist eine zentrale Herausforderung, der sich Unternehmen im Zuge der Digitalen Transformation stellen.

Digital Customer Experience (DCX) gestaltet die Beziehung zwischen Kunden und Unternehmen. Gut entwickelte und optimierte Services wirken sich positiv auf die Kundenbindung aus. So sollten Experten nicht nur digitale, sondern auch analoge Services passend für die Bedürfnisse der User entwickeln. Denn, das ist die einfache, oft vergessene Wahrheit: Nach dem Kauf ist noch lange nicht Schluss.

Und dabei geht es nicht um die isolierte Betrachtung einzelner Services, sondern um das Zusammenspiel aller Kontakte zwischen Kunde und Unternehmen über die gesamte Customer Journey hinweg.

  1. Einen harmonischen Weg bereiten
  2. Übergreifende Prozesse ohne Silo-Denken
  3. Eine Frage der Unternehmenskultur

Viele Freude beim Lesen. Hier der PDF-scan (abgestimmt mit dem Verlag).

Lohmeyer zu Digital Customer Experience

Bernd Lohmeyer – Artikel zu Digital Customer Experience in IT-Management

Das Magazin IT Management ist online zu erreichen unter: it-daily.net

#UX #CustomerJourney #UserExperienceDesign #DigitalTransformation #Digitalisierung #CustomerExperience #DCX

Innovationsbremse DSGVO: Hemmnis für europäische Start-Ups

Vor rund einem Jahr ist die zweijährige Übergangsfrist der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) abgelaufen. Seitdem müssen sich alle Unternehmen an die neuen Richtlinien halten. Doch die DSGVO und die damit einhergehende Unsicherheit vieler Unternehmen hindern die Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle in Europa. Unternehmensberater Bernd Lohmeyer sieht eine Innovationsbremse und zieht nach dem ersten Jahr Bilanz.

Hamburg. Am 25. Mai 2018 ist die zweijährige Übergangsfrist für die verpflichtende Einführung der DSGVO abgelaufen. Seitdem müssen sich alle Unternehmen an die neuen Richtlinien halten. Aufgrund des „Datenhungers“ und der wachsenden Zahl der Erhebungen personenbezogener Daten durch Weltkonzerne wie etwa Apple, Amazon, Google und Facebook, reagierte die Europäische Union mit der neuen Datenschutzgrundverordnung. „Auswirkungen hatte die neue Verordnung nicht nur für Großkonzerne, sondern weit darüber hinaus auch für kleine und mittelständische Unternehmen sowie Einzelunternehmer – und das weltweit“, erklärt Bernd Lohmeyer, Unternehmensberater und Inhaber von lohmeyer | Business UX.

Im vergangenen Jahr hat Lohmeyer als User Experience Designer viele Erfahrungen mit der DSGVO gemacht:

„Ich bin besonders bei der Konzeption neuer Services auf Herausforderungen gestoßen. Denn nun muss ich mir nicht nur Gedanken darüber machen, welche Daten ich für die Entwicklung einer App benötige, sondern explizit, ob ich diese Daten überhaupt erheben darf.“

In Gesprächen mit Juristen und Datenschutzbeauftragten des Auftraggebers muss Lohmeyer genau diese Frage kritisch beleuchten. Dabei hat der Unternehmensberater erlebt, dass sich Juristen und Datenschutzbeauftragte über die Richtlinien nicht immer einig sind. „Im Unternehmen kommt es dann zu Unstimmigkeiten. Und dadurch entsteht eine enorme Unsicherheit darüber, was gemacht werden darf und was nicht. Das bremst die Entwicklungsprozesse natürlich erst einmal aus“, erklärt Lohmeyer.

Durch dieses Beispiel wird ein Problem sichtbar, das nicht nur bei der Entwicklung von Apps auftritt: Aufgrund von Unsicherheit und der Angst vor Abmahnungen verwerfen viele Start-Ups ihre innovativen Ideen und Geschäftsmodelle, die häufig datengetrieben sind, oder verwirklichen ihre Geschäftsideen im nicht-europäischen Ausland, wo die DSGVO nicht gilt. „Daten sind das neue Öl“, erklärt Lohmeyer. „Schließlich funktioniert Big Data eben nur mit Daten.“ Doch der eigentliche Fokus, der mit der DSGVO auf der Sicherheit der personenbezogenen Daten liegen sollte, wird nun durch diese Unsicherheit verschoben.

„Gleichwohl ist Datenschutz in der heutigen Zeit sowohl ein unglaublich wichtiges Thema als auch eine Notwendigkeit“, betont Lohmeyer. „Nach einem Jahr Unsicherheit ist es an der Zeit, konkrete Ausführungsbestimmungen zu formulieren, die Orientierung schaffen. Unternehmen müssen wissen, was erlaubt ist und was nicht, damit die DSGVO kein Hemmnis bleibt.“ Gleichzeitig sollten Unternehmen die Richtlinien möglichst früh in ihre Innovationsprozesse einbinden, sodass gut durchdachte Konzepte nicht an der DSGVO scheitern. „Jetzt brauchen Unternehmer konkrete Anwendungsbeispiele, die die DSGVO greifbarer machen und Interpretationen für die Praxis liefern“, so Lohmeyer.

Siehe hierzu auch die Pressemitteilung bei it-daily.net.

#Datenschutz #DSGVO #Innovation #UX

Edu & Schule – Vizthink Nord #9

“Lernen und Kritzeln = ganz großes Kino!”

Wie läuft das eigentlich, wenn man Sketchnotes und visuelles Denken in der Schule und im Bildungsbereich einsetzen will? In welchen Situationen macht es Sinn und wo sind die Grenzen? Wir freuen uns, dass wir Ralf Appelt begrüßen dürfen, der uns einen Einblick “behind the scenes” geben wird. Ralf ist Gründungsmitglied von vizthink.de und arbeitet als Wirtschafts-, Politik- und Sozialpädagogik-Lehrer an der Berufsschule und wird ein paar praktische Anwendungsbeispiele aus der Schule mitbringen. Anna Lena Schiller ist diesmal in einer Doppel-Rolle am Start – als vizthink Gastgeberin und Vortragende. Sie lässt uns über ihre kreative Schulter schauen: sie entwickelt gerade für Fobizz eine Online-Fortbildung für Lehrkräfte zum Thema ‘Visualisierung für die Lehre’.

Und alle, die an diesem Abend dabei sind, haben die Chance eine feine Kleinigkeit zu gewinnen. Unsere vizthink Freundin Nadine Roßa aus Berlin, die gerade das Buch ‘Sketchnotes in der Schule‘ geschrieben hat, verlost einen ihrer Sketchnotes Quick-Start-Blöcke, mit dem man Sketchnotes einfach lernen kann.

Wann und wo?
am Do, den 23. Mai 2019
um 19 Uhr
im Informationszentrum Hamburg
Cornelsen Verlag GmbH

Rathausstraße 12

20095 Hamburg

Gelungenes Rendezvous mit User und Mitarbeiter

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift IT Management (05/2019) ist ein Artikel von Bernd Lohmeyer zur Bedeutung von User Experience Design erschienen. Mit UX gelingt es Unternehmen, Services und Anwendungen zu entwickeln, die die Kunden begeistern.

User Experience Design (UX) bietet die passenden Werkzeuge und Strategien, die die Beziehung zwischen Kunden, Mitarbeitern und Unternehmen nachhaltig und sachgerecht-modern gestalten.

Entscheidend ist, dass die Unternehmen die wirklichen Bedürfnisse der Menschen erkennen und verstehen. Das bedeutet, dorthin zu gehen, wo die User sind und ihnen auf die Finger zu schauen. Auch wenn das bedeutet, sich bei 5°C auf einem zugigen S-Bahnsteig die Finger abzufrieren. Auf dieser Basis entstehen Personas und ein klares Bild, für wen man den Service oder das Produkt entwickelt. Ob das funktioniert, finden viele Unternehmen erst nach dem GoLive heraus. Die Anwendung kommt an – oder eben auch nicht. Das ist hochriskant und sehr teuer. Statt sich in Vermutungen zu bewegen und heikle Wetten einzugehen, sollte man frühestmöglich User-Feedback einholen. Das kostet nicht unbedingt viel und kann schon starten, bevor die erste Zeile Source Code geschrieben ist. Daher:

  1. Innovation durch Nähe
  2. Personas schaffen heißt verstehen lernen
  3. endlich Schluss mit dem Guesswork

Und das gilt nicht nur für Produkte, die man am Markt anbietet, sondern für interne Unternehmensanwendungen gleichermaßen.

Viele Freude beim Lesen. Hier vorab der PDF-scan (abgestimmt mit dem Verlag).

Bernd Lohmeyer - Artikel zu UX in IT-Management

Bernd Lohmeyer – Artikel zu UX in IT-Management

Das Magazin IT Management ist online zu erreichen unter: it-daily.net

In einem weiteren Artikel geht Bernd Lohmeyer in der Juni-Ausgabe der IT Management auf die aktive Gestaltung der Kundenbeziehung und die Digital Customer Experience ein.

#UX #Presse #DesignThinking #UserExperienceDesign #DigitalTransformation #Digitalisierung

Digitalisierung muss modern und nutzerfreundlich sein

Immer noch aktuell: Letztes Jahr führte Ira Zahorsky von eGovernment Computing ein Interview mit Bernd Lohmeyer zur Digitalisierung in Behörden und Verwaltung.

Aus dem Interview:

Deutschland hat dem Normenkontrollrat zufolge einen Digitalisierungsrückstand von 10 bis 15 Jahren. Dies liegt an den häufig ineffizienten gewachsenen Verwaltungsstrukturen, an denen Behörden und Verwaltungen ihre digitalen Prozesse und Services ausrichten, meint Bernd Lohmeyer von der Unternehmensberatung lohmeyer | Business UX.

„Die zukünftige Digitalstrategie der Behörden und Verwaltungen muss vor allem bürger- und servicezentriert sein“, fordert Bernd Lohmeyer. „Die neuen digitalen Services dürfen sich nicht an tradierten Verwaltungsstrukturen orientieren. Sie müssen sich an modernen Anforderungen des User-Experience-Design (UX) ausrichten. Die Nutzerorientierung muss im Vordergrund stehen.“

Lesen Sie den ganzen Artikel

Auf die Problematik der Digitalisierung insbesondere im Verwaltungsumfeld haben wir auch schon in der Pressemitteilung hingewiesen: Digitalisierung darf sich nicht an tradierten Verwaltungs-Strukturen ausrichten

Bild: © Christian Horz – stock.adobe.com

#CustomerExperience #DigitalTransformation #UX

Artivive. Well, what’s going on here? This is a screenshot…



Artivive. Well, what’s going on here? This is a screenshot of Artivive, while augmenting the reality as displayed on my computer screen – showing a photo of a painting by Paul Delvaux at Albertina in Vienna. Of course, the original intent is to use your mobile phone or tablet while exploring the museum. Surprising - fun - interactive – if the piece of art has been prepared to be animated with Artivive.

Artivive Home | Artivive App

Mit Workshop-Regeln für eine bessere Diskussionskultur im Workshop sorgen


Zu Beginn vieler Workshops stelle ich ein paar grundlegende Arbeitsregeln vor, die bei einer Moderation helfen, Diskurse besser zu gestalten. Dafür haben wir mittlerweile ein ganzes Potpourri an Regeln, die ich hier einmal gebündelt aufführen und strukturieren möchte. Neben einigen Grundregeln gibt es dabei auch Regeln, die je nach Art des Workshops variieren.

Warum überhaupt Workshop-Regeln?

Wenn es um die Zusammenkünfte mehrerer Akteure geht – egal ob man das nun Workshop oder Meeting nennt -, dann ist eine meiner Aufgaben in der Moderation, diesen Gesprächen auf mehreren Ebenen Struktur zu geben:

  1. inhaltlich-thematisch: Was besprechen wir im Laufe des Workshops und wie kommen wir am Ende zu einem Ergebnis?
  2. methodisch: Mit welchen Tools und Interaktionstechniken werden einzelne Themen bearbeitet?
  3. zeitlich: Wie lange dauern die einzelnen Sessions?

Für diese drei Ebenen erstellen wir ein ausführliches Moderations-Skript. Was häufig unterschätzt wird, ist die vierte Ebene: die Frage der Diskussionskultur. Jeder, der schon einmal einen Workshop geleitet hat, kennt die störenden Einflussgrößen eines Workshops: Personen, die ständig auf ihr Telefon blicken, Alpha-Tiere, die eine kurze Gesprächspause nutzen, um einen langen Monolog zu halten, Teilnehmer, die die Pausenzeiten gnadenlos überziehen oder zu detailverliebte Menschen, die sich gerne in kleinteiligen Diskussionen verlieren.

Und was für längerfristige Transformationsprozesse gilt, gilt selbstverständlich auch für punktuelle Workshops: Kultur lässt sich nicht direkt beeinflussen, sondern über Interventionen auf Ebene der formalen Abläufe. Die Vorstellung von Diskussionsregeln zu Beginn eines Workshops ist so eine kleine Intervention, denn solche „Working Agreements“ helfen dabei, eine gewisse Workshop-Disziplin herzustellen – vor allem bei Gruppen oder Teams, mit denen ich zum ersten Mal zusammen arbeite. Meist sind diese Regeln für die gesamte Dauer des Workshops deutlich sichtbar im Raum hängen, so dass ich bei „Verstößen“ eigentlich nur stumm auf diese Vereinbarungen zeigen muss, ohne jeden einzelnen wiederholt daran zu erinnern.

Verschiedene Arten von Workshop-Regeln

In den letzten Jahren ist das „Portfolio“ an Working Agreements stetig gewachsen. Für mich und die Personen, mit denen ich regelmäßig arbeite, sind diese Regeln eine Selbstverständlichkeit. Aber es ist immer wieder erstaunlich, wie viele Auftraggeber, die das erste Mal mit uns zusammenarbeiten, diese Vereinbarungen abfotografieren, um sie selbst anschließend in ihren Meetings zu verwenden. Dies ist erst jüngst wieder vorgekommen, und das hat mich dazu gebracht, diese Vereinbarungen mal zu strukturieren und gesammelt vorzustellen. Dabei gibt es drei verschiedene Kategorien von Workshop-Regeln. Lass Dich von der Menge dieser Regeln nicht irritieren, es ist eine Sammlung. Im konkreten Workshop setze ich meist nicht mehr als fünf bis sechs Regeln ein.

  1. Grundregeln, die in vielen Workshops zum Einsatz kommen und die Basis für das gemeinsame Arbeiten sind
  2. Spezifische Vereinbarungen, die sich aus dem Kontext des jeweiligen Workshops ergeben
  3. Individuelle Regeln, die sich an die (Diskussions-)Kultur der jeweiligen Organisation orientieren

Grundregeln

Workshop-Du: Standardmodus ist, dass wir ein Workshop-Du einführen, denn ein „Du“ ist häufig die bessere Basis für eine produktive Arbeitsatmosphäre. Da dies aber ein sensibler Punkt in vielen Organisationen ist, kläre ich vor dem Workshop, inwieweit ein Du überhaupt kulturell möglich ist. Falls das nicht so problemlos geht, ist eine Variante auch die Einführung eines kollektiven Du, wenn ich die Gruppe anspreche, aber im individuellen Kontakt bleibe ich dann beim Sie.

Geräte in den Flugmodus: Workshopzeit ist Fokuszeit. Teilnehmer, die immer wieder mit einem Auge aufs Smartphone schielen oder auf ihr Laptop-Display starren, sind nicht nur abgelenkt und halbherzig bei der Sache, sie stören auch die Energie der Gruppe. Ich bitte alle im Raum, ihre Geräte auszuschalten oder zumindest in den Flugmodus zu versetzen. Durch Verweis auf die Pausenzeiten gebe ich den Teilnehmenden einen Anhaltspunkt, wann sie sanktionsfrei zum Handy greifen können. Manchmal hilft es auch, die „Kaffeepause“ als „Handypause“ zu bezeichnen. Ergänzend frage ich gerne auch, wer denn einen extrem wichtigen Anruf erwartet oder führen muss, dann wissen alle, warum diese Person sich gegen halb elf mal kurz aus dem Raum verabschiedet.

Timeboxing: Damit am Ende eines Workshops nicht noch zuviel Agenda übrig bleibt, achte ich ziemlich genau auf die Zeit. Das gilt sowohl für die Dauer einzelner Sessions als auch für die Pausenzeiten. Es gibt kaum einen Workshop, in dem nicht unser TimeTimer zum Einsatz kommt. Und wir bitten die Teilnehmenden, auch selbst auf die Zeit zu achten. Denn „Zeit ist Geld“. Wenn in einem Workshop mit 15 Personen auch nur ein Teilnehmer 5 Minuten zu spät aus der Pause kommt und die restlichen 14 Personen warten müssen, dann sind das 5 mal 15 = 75 Minuten Wartezeit. Am Beispiel des eigenen Gehalts kann sich dann jede anwesende Führungskraft schnell ausrechnen, wie viel Geld gerade verbrannt wurde.

Keine Monologe: Diese Regel ist eher qualitativ. Jeder Teilnehmer soll daran erinnert werden, dass ein Workshop auch ein Austausch von Sichtweisen ist. Dabei sollen alle zu Wort kommen. Workshops dienen nicht dazu, einigen wenigen Meinungsführer eine Plattform für ihre Selbstdarstellung zu geben. Außerdem ist es für mich und die Teilnehmenden kaum sinnvoll möglich, sich auf einen langen Redebeitrag zu beziehen, ohne entweder 90% des Gesagten zu ignorieren oder erneut einen Monolog zu halten. Wenn man diese Regel quantifizieren möchte, lassen sich auch die Regeln „30 Sekunden Redezeit“ und „nur ein Gedanke pro Wortbeitrag“ einführen.

Leserlich schreiben: Vieles, was im Workshop besprochen wird, halten wir (oder die Teilnehmenden) schriftlich auf Post-Its fest. Damit es im Nachgang des Workshops auch für alle lesbar ist hilft es, die Anwesenden zu sensibilisieren, leserlich zu schreiben. Oder es auch manchmal konkreter zu machen, wie es die Kollegen von Metaplan in ihrer Regel zum „schriftlichen Diskutieren“ formulieren würden: mehr als ein Wort, nicht mehr als drei Zeilen. Folgt man strikt den Regeln der schriftlichen Diskussion bedeutet das auch, dass wir Widersprüche und Einwände in der Diskussion „blitzen“ (also visuell sichtbar machen) und die Gegenargumente aufnehmen.

Spezifische Regeln im Kontext des jeweiligen Workshops

Neben diesen Grundregeln gibt es ein paar Vereinbarungen, die nicht für jeden Workshop sinnvoll sind und die ich bei Bedarf einbringe.

Hände Hoch = Fokus auf uns: Das bietet sich insbesondere für die Moderation größerer Gruppen an. Je mehr Menschen es gibt, um so schwerer wird es für den Moderator, sich Gehör zu verschaffen. Es braucht ein Zeichen, um die Aufmerksamkeit der Gruppe wieder zu bekommen. Sobald ich die Hände hebe, hebt jeder, der mich sieht, ebenfalls die Hände und beendet das Gespräch. Und jeder, der jemanden mit erhobenen Händen sieht, macht das gleiche und ist still. So wandert diese Geste durch den Raum und idealerweise herrscht in wenigen Sekunden Ruhe.

Play Serious: In den meisten Fällen geht es in Workshops darum, dass am Ende etwas erreicht wurde. Ergebnisorientierung steht im Vordergrund. Aber mir ist es auch wichtig, dass die Teilnehmenden Spaß haben bzw. über das Spielen neue Erkenntnisse gewinnen. Deswegen ist eine der drei Rollen, die ich in der Funktion des Moderators habe, auch die des Entertainers. Das bedeutet nicht, dass man sich als Rampensau profiliert, sondern das man für Abwechslungs sorgt und sich den Themen nicht nur rein rational nähert. Für zielgerichtetes Spielen sorgen wir durch Tools wie Lego oder Rollenspiele. Durch diese Regel gebe ich explizit die Botschaft mit: Spaß und Spiel sind kein Selbstzweck, sondern sie helfen, zu lernen, motiviert zu bleiben und zu besseren Ergebnissen zu kommen.

Lösungsorientierung statt Problematisierung: Wenn die Gefahr besteht – und das finden wir häufig in den Vorgesprächen heraus – , dass die Teilnehmer eines Workshops dazu tendieren, in der konkreten Fragestellung den ganzen Tag zu problematisieren, dann hilft uns diese Regel, den Fokus auf die Frage zu lenken: Wie kann es denn trotzdem gehen? Als Zusammenkünfte wichtiger Akteure sind Workshops häufig auch kritische Momente für einen Wandel. Da bringt es wenig, wenn mit Floskeln wie „das geht nicht“, oder „das haben wir schon immer so gemacht“ der Weg in ein neues Handeln blockiert wird.

Done is better than perfect: Das ist das zweite Level der Lösungsorientierung. Kleine Schritte statt Masterplan. Wir folgen hier dem Pareto-Prinzip bzw. der 80/20-Regel. In vielen Fällen reicht eine Gut-genug-Lösung aus, eine 80%-Version. An den letzten 20% zu feilen, würde unverhältnismäßig viel Aufwand bedeuten. Deswegen: erstmal machen – und im Zweifel hinterher modifizieren und feinjustieren, anstatt zu versuchen im Workshop die perfekte Lösung zu erarbeiten. Deswegen ist diese Regel auch die kleine Schwester des Timeboxings.

Es gibt keine falsche Antwort: Diese Regel soll den Teilnehmern die Angst nehmen, etwas falsches zu sagen. Das ist insbesondere dann wichtig, wenn die Workshop-Teilnehmer aus unterschiedlichen Hierarchie-Ebenen zusammengesetzt sind und wenn Fragen gemeinsam durchdrungen werden, auf die es noch keine (ausreichende) Antwort gibt.

Masse statt Qualität: Gerade in Innovationsworkshops, in denen viele Ideen generiert werden sollen, neigen manche Teilnehmer dazu, Ideen sofort zu bewerten, sobald sie geäußert wurden. Aber in einer solchen Phase der Divergenz, in der möglichst viele unterschiedliche Ideen und Handlungsoptionen gesammelt werden sollen, geht es nicht um Bewertung und Kritik, um Selektion und Realisierbarkeit von Ideen. Es geht (noch) nicht um die detaillierte Diskussion einzelner Ideen, sondern um eine möglichst bunte Sammlung an Optionen.

Vegas-Regel: “What happens in Vegas, stays in Vegas.” Alles, was besprochen wird, bleibt im Raum. Insbesondere für Team-Retrospektiven ist diese Regel enorm wichtig, damit die Teilnehmenden auch frei sprechen können und keine Sorge haben müssen, dass ich die Ergebnisse und Eindrücke an die Management-Ebene spiele. Wenn ich diese Regel einführe, frage ich aber am Ende des Workshops immer nach, ob bzw. welche Ergebnisse mit anderen Personen geteilt werden dürfen.

Entscheider hat Veto-Recht: Soll im Workshop etwas entscheiden werden (Abstimmung) oder geht es „nur“ darum ein Stimmungsbild einzuholen? Wenn Entscheidungen anstehen, dann muss man sich zu Beginn des Workshops darüber verständigen wie diese Entscheidungen getroffen werden. Mit einfacher Mehrheit? Oder gibt es einen „Entscheider“ in der Gruppe? Dieser wird entweder in der Gruppe bestimmt oder ist qua Hierarchie gegeben und darf dann Diskussionen auch beenden, wenn sie zu kleinteilig werden oder sich in einer Sackgasse befinden.

Themenparkplatz: Um Neben-Diskussionen zu vermeiden und uns auf die wichtigen Fragen zu konzentrieren, die in einem Workshop besprochen werden sollen, platziere ich hin und wieder einen Themenparkplatz im Raum und weise darauf hin, dass die Teilnehmenden wichtige Aspekte, die im Laufe der Diskussion aufkommen, dort hinhängen können. Das bedeutet: Diese Aspekte werden im Workshop selbst nicht thematisiert, gehen aber auch nicht verloren. Und am Ende des Tages werden diese Nennungen nochmal aufgegriffen und wenn nötig in den nächsten Schritten adressiert.

Redefolge beachten: Normalerweise laufen in unseren Workshops die Diskussionen gesittet ab und ein Aufzeigen und Melden wie in der Schule ist nicht nötig. Sollte es aber dazu kommen, dass die Diskussionen ausarten, führen wir ab und zu auch die Drei-Finger-Gesprächsregel ein: Ein Finger = Neuer Beitrag, zwei Finger = Ergänzung oder Frage, drei Finger = Wortbeitrag off topic. Alternativ funktioniert auch die Drei-Bälle-Moderation.

Individuelle Vereinbarungen

Nachdem ich die Workshop-Regeln vorgestellt habe, frage ich alle Teilnehmenden, ob sie sich auf diese Vereinbarungen einlassen können und ob es möglicherweise noch weitere Regeln gibt, die wir nicht auf dem Zettel haben, die aber vor dem Hintergrund des zu besprechenden Themas und der Gesprächskultur in der jeweiligen Organisation noch wichtig sind aufzunehmen. Häufig kommen hier keine Ergänzungen mehr, aber ich habe es auch schon erlebt, dass dann noch solche Zusätze kamen wie „in Ich-Botschaften sprechen“ oder „ausreden lassen“. Ebenso kommen hier auch Aspekte wie z.B. „Wir lassen das Alltagsgeschäft außen vor“ oder „Wir wollen uns heute nicht vom Machbaren einschränken lassen“. Diese Vereinbarungen nehme ich dann auch noch mit auf. Zugleich geben mir diese Einwürfe auch Aufschluss darüber, welche Anfälligkeiten es in der Gesprächskultur im Alltag gibt bzw. welche inhaltlichen Leitplanken hier noch wichtig sein können, damit alle fokussiert in den Tag starten.

Welche Gesprächsregeln kennt Ihr?

Zum Abschluss interessiert mich, welche Regeln in Deinem Berufsalltag Anwendung finden: Daher die Frage an diejenigen, die selbst Workshops moderieren: Verwendest Du Gesprächsregeln – und wenn ja welche? Und die Frage an diejenigen, die “nur” Workshop-Teilnehmer sind: Hast Du Erfahrungen mit solchen Working Agreements? Welche würdest Du uns nennen, wenn wir einen Workshop in Deiner Organisation durchführen?

Der Beitrag Mit Workshop-Regeln für eine bessere Diskussionskultur im Workshop sorgen erschien zuerst auf Komfortzonen.

21st Century Design by Don Norman

Don Norman at interaction19

“… solving the right problems and iteration and always think of this as a large system, and making sure we solve the true underlying problems and not just the symptoms.” /21st Century Design by Don NormanInteraction19 videos


// Original: 21st Century Design by Don Norman CC-BY-NC-4.0 Matthias | mprove.net | @mprove | Musings & Ponderings

How to create a very special and unique login screen:1) Launch a…









How to create a very special and unique login screen:

1) Launch a space station /phew, this is done.
2) Tune into the live video feed – for instance at ISS Webcam
3) Get the upper video into full screen and landscape mode.
4) Gaze in awe until you fall in love with the current view.
5) Take a screenshot and use it as your lock screen wallpaper. 

6) As a kicker, you can follow TheRealBuzz and wait until he shows up on your screen in space. Epic!

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