Vizthink Nord Meetup # 14 – Graphic Recording

der Profi plaudert aus dem Nähkästchen

25.01.2021 um 19:00 – 20:30 Uhr digital via Zoom mit Andreas Gärtner

Moin aus Hamburg!

Team Nord (Sektion Hamburg) freut sich das neue Jahr mit einem unterhaltsamen Gast einzuläuten. Andreas Gärtner wird für uns ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern und hat einige Tipps aus seiner 16jährigen Erfahrung als Graphic Recorder im Gepäck. Wir sind sehr gespannt und freuen uns auf einen aktiven Austausch. Bringt also gerne Eure Fragen mit.

Ahoi!

Jutta, Nicole und Simone

Wann und wo?
25. Januar, 19-20:30 Uhr
Digital über Zoom (Zugangslink wird nach der Anmeldung bekannt gegeben)

Kosten:
Die Teilnahme am Meeting ist natürlich wie immer kostenlos. Wir freuen uns jedoch über eine kleine Spende, die uns hilft, die laufenden Kosten (z.B. Website, Zoom usw.) zu begleichen.
paypal: vizthink.hamburg@googlemail.com

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Tourismuszukunft – ein menschenzentriertes Remote-First Netzwerkunternehmen

Mit einem menschenzentrierten Gestaltungsansatz lassen sich nicht nur erfolgreiche Produkte und Services gestalten: Ein menschenzentrierter Gestaltungsansatz ist auch eine hervorragende Grundlage, um Teams zu formen, dauerhaft zusammenzuhalten und ihnen eine optimale Arbeitsumgebung zu bieten.

Florian Bauhuber im Portrait

Florian Bauhuber

Florian Bauhuber hat das früh erkannt:
Sowohl als Geschäftsführer des Netzwerkunternehmen Tourismuszukunft – Realizing Progress als auch Berater für die Tourismusbranche, wendet Florian einen menschenzentrierten Gestaltungsansatz mit großem Erfolg an.

Und das bereits seit vielen Jahren!

Florian hat das Unternehmen Tourismuszukunft im Jahr 2006 gegründet. 7 Jahre lang führte er es in einer klassischen Organisationsform – mit Hierarchien und umsetzenden Mitarbeiter*innen.

Bereits im Jahr 2013 gab Florian dem Unternehmen eine innovative, zu den Werten der Generation Y besser passende Organisationsform: Er wandelte das Rollenverständnis seiner Mitarbeiter*innen, machte sie zu Gestaltenden statt Umsetzenden, bildete selbstorganisierte (Projekt-)Teams, gab Verantwortung ab, löste Hierarchien auf und gab seinem Team die Vision die Tourismusbranche nachhaltig zu verändern.

Im Ergebnis wandelte er das Unternehmen Tourismuszukunft in ein modernes, wirtschaftlich erfolgreiches Netzwerkunternehmen, dessen Mitarbeitenden sich als Unternehmer*innen fühlen. Jede/-r Netzwerkpartner*in entscheidet wann, wo und mit wem er/sie zusammenarbeitet. Stets mit dem Ziel dem Auftraggeber den bestmöglichen Service zu bieten. Ein festes Büro – so etwas gibt es bei Tourismuszukunft schon lange nicht mehr!

Ich finde das sind viele, sehr gute Gründe, um von Florian zu erfahren wie ein Remote-First Unternehmen in der Organisationsform eines Netzwerkunternehmen erfolgreich geführt werden kann.

Wie alles begann: Vom klassischen Unternehmen zum ortslosen Netzwerkunternehmen!

Florian, Du führst die Geschäfte eines Unternehmens ohne Firmenzentrale: Tourismuszukunft bietet seinen Mitarbeitenden weder ein Büro, noch stellt es ihnen einen Arbeitsplatz zur Verfügung. Was war der ausschlaggebende Grund für Dich bereits im Jahr 2013 ein ortsloses (Berater*innen-)Team aufzubauen?  

Florian Bauhuber: Im Rahmen meiner Promotion habe ich mich intensiv mit Innovationsprozessen in Unternehmen beschäftigt. Kernfrage war dabei: Wie müssen Unternehmen im Zeitalter der Digitalisierung gestaltet sein?
Alle Erkenntnisse dieser Arbeit habe ich nicht in den Doktortitel, sondern in Tourismuszukunft gesteckt. Die Chance, diesen Wandelprozess einzuleiten, hatte ich nur, da zwei meiner Mitgründer im Jahr 2013 beschlossen haben das Unternehmen zu verlassen.
Tourismuszukunft war vorher eine „klassische“ Agentur, die vor allem das Thema Social Media bediente. Wir waren ein hierarchisches Unternehmen mit Bereichen, Bereichsleiter*innen, klar definierten Prozessen und natürlich einem Büro mit Kicker.
Wir dachten damals, dass wir ein cooles, junges und progressives Unternehmen sind. Wir waren aber alles andere als das:
Wir waren mitten in der Wachstumsfalle angekommen.

Identifikation, Identität und Zusammenhalt in ortslosen Teams

Tourismuszukunft ist ein Netzwerkunternehmen: Die Mitarbeitenden sind Expert*innen ihres Fachs, die als selbständige Unternehmer*innen Projekte akquirieren und im Team durchführen. Jede/-r hat eine feste Home-Base, wählt aber seinen Arbeitsort je nach Tätigkeit, persönlichen Vorlieben und den Erfordernissen ihrer/seiner Kunden. Unter diesen spezifischen Rahmenbedingungen ist es euch dennoch gelungen nach außen eine klare, einheitliche und starke Identität auszustrahlen: Die Marke „Tourismuszukunft“ wird verbunden mit Adjektiven wie innovativ, jung, kompetent, flexibel, partnerschaftlich und dynamisch. Worin bestehen die zentralen Erfolgsfaktoren für diese Einheitlichkeit im Denken, Handeln und Auftreten nach außen?

Florian Bauhuber: Wir haben gemeinsam im Team unseren Markenkern, d.h. unsere Werte, fixiert und eine Vision für unser Handeln erarbeitet. Dieser Markenkern wird durch ein Markenteam gepflegt, d.h. alle markenrelevanten Entscheidungen werden durch dieses Markenteam getroffen. Das Markenteam wird jedes Jahr neu gewählt; jede*r Netzwerkpartner*in kann sich hier einbringen.

Zu den wichtigsten Entscheidungen des Markenteams gehört der Auswahlprozess für neue Netzwerkpartner*innen. In diesem Prozess wird nicht nur auf die Kompetenzen der jeweiligen Bewerber*innen geachtet, sondern auf seine/ihre Werthaltung. In zahlreichen Einzelgesprächen versuchen wir folgende Fragen zu klären:

  • Wie geht er/sie mit Veränderung um?
  • Was ist ihm/ihr wirklich wichtig?
  • Welche Werte trägt er/sie in sich? Passt er/sie in unser Team?
  • Hat er/sie die nötige digitale DNA?

Das Expert*innen-Netzwerk hinter Tourismuszukunft wächst stetig.
Wie gelingt es euch neue Expert*innen zu gewinnen, die zu euch, zu eurer Identität und Vision passen? 

Florian Bauhuber: Das ist gefühlt relativ einfach. Die Art zu arbeiten und zu leben ist attraktiv. Wir wissen für was wir stehen und erzählen das auch. Durch unsere gelebte Wertekonsistenz und die konsequente Umsetzung in unserer Kommunikation geben wir ein klares Bild nach draußen ab: das wirkt auf Endkunden ebenso wie im Employer Branding. Das heißt, dass neue Expert*innen sehr oft auf uns zukommen, weil sie unsere Art und Weise des Lebens auch erleben wollen.
Wir lehnen aber auch definitiv mehr Akteure ab, als wir ins Team holen – die Nachfrage ist da, was uns sehr freut.

Entscheidungsfindung in ortslosen Netzwerkunternehmen

Wie werden bei Tourismuszukunft unternehmerische Entscheidungen getroffen? Nehmen wir zur Beantwortung dieser Frage einfach mal eure Marketing-Aktivitäten: Wie entwickelt und vereinbart ihr eure Marketing-Ziele und Marketing-Strategie?

Florian Bauhuber: Wie vorher schon angesprochen, ist unser Markenteam für markenrelevante Entscheidungen zuständig.
Projektbezogene Entscheidungen obliegen den jeweiligen Netzwerkpartner*innen, die im Kundenprojekt beteiligt sein; z.B. das Pricing oder auch die Bestandteile des Projekts. Wir versuchen Projekte im Markt zu realisieren, die Spuren hinterlassen. Letztendlich entscheiden unsere Netzwerkpartner*innen, was sie für richtig und sinnvoll erachten.

Tourismuszukunft bei der Arbeit: Terrasse statt Büro, Post-It statt Powerpoint

Kreativität und Flexibilität schlägt Planung!

Es gibt keine klassische Unternehmensstrategie mit Wachstumsfeldern, Marketing-Zielen und einer Marketing-Strategie. Dadurch sind wir gleichzeitig agil und flexibel und können aufgrund unserer Grundhaltung sehr schnell auf Trends oder Veränderungen reagieren.
Beispiele hierfür sind die #ITBdigital, die wir als Alternative zur 2020er ITB bereits am Tag der Corona-bedingten Absage verkündet haben. Oder unsere Zukunftstage für die Tourismusbranche, die wir gemeinsam quasi über Nacht organisiert und realisiert haben.

Teamarbeit in ortslosen Teams: Braucht es spezielle Tools?

Lass uns nun die kulturelle Ebene der Unternehmensführung verlassen und einen Blick werfen auf die technologische Ebene. Welche Tools setzt ihr ein, um eure Projekte in virtueller Teamarbeit erfolgreich durchzuführen? Und auf welchen Wegen kommuniziert ihr untereinander, wenn ihr an verschiedenen Orten arbeitet?

Florian Bauhuber: Unser Tool-Stack hat sich in den letzten Jahren oft verändert. Es gibt allerdings zwei Komponenten, die uns bereits seit 2013 begleiten: Google Workspace (Gmail, Drive, etc.) und WhatsApp.
In WhatsApp bilden wir die alltägliche Kommunikation ab: zu Projekten, zu internen Themen bis hin zu privaten Diskussionen und Einblicken. Google bildet unsere technologische Basis für Dateien & Mail – und lange Zeit auch für Videokonferenzen. Aber Google Hangout wurde mittlerweile von Zoom für unsere internen und externen Videocalls abgelöst.
Für das Projektmanagement ist auch noch Trello im Einsatz. Als CRM nutzen wir Hubspot.

„Am Ende kommt es aber nicht auf die Tools an, sondern auf das Wollen und Können der Teammitglieder – umso wichtiger ist es, auf die richtige Werthaltung zu achten.“

Über die Herausforderung die richtigen Arbeitsorte in ortslosen Teams zu finden!

Für euch als Berater*innen ist der Arbeitsalltag geprägt von Abwechslung und Vielfältigkeit: Ihr dürft Gruppendiskussionen moderieren, in Design Workshops neue Produkt- und Serviceideen entwickeln, die Ergebnisse eurer Arbeit in Gutachten oder Präsentationen darstellen und in Forschungsprojekten Befragungen und Interviews durchführen. Zahlreiche, recht unterschiedliche Aktivitäten, deren optimale Erledigung ganz sicher auch vom Arbeitsumfeld und dem Arbeitsort abhängt. Lass uns in diesem Kontext doch einmal einen Blick auf eine typische Arbeitswoche von Dir werfen: An welchen Orten erledigst Du welche Aufgabe bzw. Aktivität am liebsten? 

Florian Bauhuber: Meine typische Arbeitswoche hat sich 2020 massiv verändert. Klassischerweise war ich mindestens drei Tage die Woche für Workshops vor Ort beim Kunden. Das Reisen zu den schönsten Orten im deutschsprachigen Raum habe ich auch sehr genossen. Seit März hat sich das radikal gewandelt. Mittlerweile mache ich alle meine Workshops mittels Zoom, Mural und Co. Waren es früher oft Tagesworkshops, teilen sich heute die Tage oft in zwei Workshops mit zwei unterschiedlichen Kunden. In Folge hat sich die Workshop-Anzahl pro Woche durch Corona deutlich erhöht; auch weil keine Reisezeiten mehr existieren.
Mein Arbeitsort befindet sich mit wenigen Ausnahmen seit März in meiner Wohnung. Abgesehen von wenigen Kundenterminen und den gemeinsamen Co-Livings mit meinen Kollegen aus dem Tourismuszukunft-Team.

Teamspirit in ortslosen Netzwerkunternehmen pflegen: Über den besonderen Reiz des Co-Living!

Wie oft kommt es vor, dass ihr alle an einem Ort zusammenkommt? Und: Wozu trefft ihr euch als Team ganz reell an einem Ort?

Florian Bauhuber: Mit dem gesamten Team haben wir uns in diesem Jahr (2020) zweimal getroffen; einmal zu unserem Co-Living in Berlin, bei dem wir uns eine Woche Zeit für uns genommen haben. Das zweite kürzere Treffen war im Rahmen unseres Tourismuscamps, dem ersten Barcamp für die Tourismusbranche, das wir mittlerweile auch als wandernde Veranstaltung organisieren. Neben den Treffen in großer Runde werden allerdings zahlreiche kleinere Co-Livings organisiert, in dem dann konkrete Themen oder Destinationen im Mittelpunkt stehen.

Wir lieben es, an neuen Orten zu arbeiten und den Flair und Spirit der Destination aufzusaugen. Beispiele hierfür sind Ljubljana, Kopenhagen, London, Sizilien, Leipzig, Ischgl oder Interlaken. Der Hauptgrund für unsere physischen Treffen ist aber physische Nähe. Wir müssen uns ab und zu spüren. Das machen wir dann umso intensiver, indem wir uns nicht nur in Meetingräumen treffen, sondern gemeinsam kochen, wandern, etc. .

Was zeichnet einen Ort bzw. Treffpunkt aus, damit er in die engere Auswahl für ein „Co-Living“ kommt? Was muss er euch zwingend bieten? 

Florian Bauhuber: Die Anforderungen haben sich in den letzten Jahren gewandelt. Zog es uns früher oft in eine gemeinsame Villa mit Offenheit und großen Außenanlagen, sind wir heute für unser großes Co-Living oft im urbanen Bereich. Dieses Jahr waren wir in Berlin im The Student Hotel, einem Hotel perfekt geeignet für uns.

Teammitglieder des Netzwerkunternehmens Tourismuszukunft

Tourismuszukunft Team 2020 beim Co-Living in Berlin

Grundsätzlich brauchen wir eine gute Erreichbarkeit mit ÖPNV/Flug, tolles Internet, vielseitige Arbeitsmöglichkeiten im öffentlichen Raum und viel Flexibilität bei der Versorgung mit Essen & Trinken. Am Ende darf das auch noch gut designed und am Besten noch flexibel stornierbar sein. Hört sich nach einer komplexen Suche an. Das ist es auch oft, vor allem bei vielen Individuen mit individuellen Ansprüchen.

Zurück ins (feste) Büro – eine Vision für Tourismuszukunft?

Lass uns zum Schluss mal die Annahmen treffen, dass es (zukünftige) Entwicklungen und Rahmenbedingungen gibt, die euch bei Tourismuszukunft dazu bewegen ein „Headquarter“ – im Sinne eines festen Büros – einzurichten: Wie würdet ihr die Fläche und Räume eurer Firmenzentrale gestalten?

Florian Bauhuber: Gute Frage. Nie darüber nachgedacht, weil ich mir nicht vorstellen kann, unter welchen Entwicklungen das Sinn machen würde. Wir waren ja schon mal in der Situation ein Büro zu haben. Und wir vermissen nichts.
Aber nehmen wir mal den fiktiven Fall an. Dann müsste das Headquarter so aussehen wie die Orte für unsere Co-Livings – also letztendlich auch Übernachtungsmöglichkeiten bieten; da nie mehr alle Kolleg*innen an einem Ort leben werden. Wir brauchen allerdings immer neue Eindrücke und Impulse – in Folge müssten wir das Headquarter auch immer mitnehmen können – quasi als Mobile Home.

Siehst Du am Horizont mögliche Entwicklungen und Rahmenbedingungen aufziehen, die euch zu einem festen Büro („Headquarter“) hinführen könnten? 

Florian Bauhuber: Nein. Für uns gibt es kein zurück. Wenn jemand der Netzwerkpartner*innen das Bedürfnis nach einem Büro oder Coworking-Space hat, kann er das jederzeit tun. Aber für uns als Tourismuszukunft ist das Thema durch. Was nicht heißt, dass bei uns alles perfekt ist. Natürlich fehlen in manchen Situationen Flurgespräche bzw. persönliche Treffen mit den Kolleg*innen. Natürlich ist das Home Office in Corona-Zeiten ein schwieriger Spagat zwischen Familie und Job. Manchmal ist das Konsens finden zwischen den Individuen schwierig. Und natürlich führen auch manche WhatsApp-Gespräche zu heftigen Missverständnissen. Aber alles in allem überzeugen die Vorteile dieser Art zu leben und zu arbeiten.

Lieber Florian, vielen Dank für die Einblicke in euer Netzwerkunternehmen Tourismuszukunft. Die Leser*innen unseres Interviews werden neue Sichtweisen, Anregungen und Argumentationshilfen pro Remote-First Unternehmen und pro Netzwerkunternehmen gewonnen haben. Und ganz sicher hast Du auch einige Unternehmer*innen darin bestärkt ihr Unternehmen menschenzentrierter zu gestalteten. Danke dafür!

Der Beitrag Tourismuszukunft – ein menschenzentriertes Remote-First Netzwerkunternehmen erschien zuerst auf Nutzerbrille.

Beethoven 9 by Amphio (app acquired from Touch Press) contains…





Beethoven 9 by Amphio (app acquired from Touch Press) contains four different complete recordings of Beethoven’s 9th smyphony, the complete video with Bernstein, an interactive score, informative comments in sync with the music, busy musicians as pulsing dots, and lots of video interviews. You can even switch between the interpretations at any time to hear the different orchestras! This is marvelous and designed with so much passion and deep understanding.
As a side note, the executive producer Max Whitby is also the director of Hyperland – a 1990 BBC documentary with Douglas Adams and Ted Nelson. Watch minute 18 to see the grand grand grandpa of Touch Press’ app.

From Touch Press’ Blog:

Beethoven 9

Zu wenige Chief Digital Officer in deutschen Unternehmen

Hamburg. Eine kürzlich veröffentlichte Studie des Branchenverbandes Bitkom unter deutschen Unternehmen zeigt: Nicht einmal jedes fünfte Unternehmen hat einen Chief Digital Officer (CDO) oder Leiter Digitalisierung. Und nur die Hälfte der vorhandenen Posten ist auf der Geschäftsführungs- oder Vorstandsebene angesiedelt. Noch weniger entwickelt ist bei den deutschen Unternehmen die Position des Chief Experience Officer (CXO), also der Person, die für das digitale Kundenerlebnis – die Customer Journey – verantwortlich ist.

Für Bernd Lohmeyer, der als Inhaber von lohmeyer | Business UX seit vielen Jahren Unternehmen und Behörden europaweit zum digitalen Wandel berät, liegt darin ein entscheidendes Versäumnis, das die Existenz zahlreicher Firmen bedroht. „Während viele Unternehmen selbst bei grundlegenden Fragen der Digitalisierung noch hinterherhinken, gehen die Trends schon deutlich weiter“, erläutert Lohmeyer. „Künstliche Intelligenz, autonome Spracherkennung, smarte Textilien oder Biosensoren sind nur einige Beispiele dafür, welche Technologien in Zukunft die Customer Journey optimieren werden.“

Insbesondere disruptive Innovationen digitaler Plattformen wie Google und Amazon bedrohen klassische Geschäftsmodelle und Unternehmen. „Nicht nur große Konzerne, sondern auch kleinere und mittelständische Unternehmen brauchen daher dringend verantwortliche Führungskräfte, die diese neuen Technologien im Blick behalten, neue digitale Geschäftsmodelle entwickeln und diese in die Unternehmensstrategie integrieren. So können sie die Customer Journey stetig ausbauen und verbessern“, empfiehlt Unternehmensberater Lohmeyer.

“Digital Customer Experience ist eine strategische Unternehmensherausforderung und muss im Unternehmen dementsprechend positioniert sein.”

Unternehmen, die darauf vertrauen, dass beispielsweise der Chief Marketing Officer (CMO) die Digitalstrategie nebenbei mitentwickle, hätten die Bedeutung der Digitalisierung verkannt, kritisiert Lohmeyer. „Eine sinnvolle Digitalstrategie gibt es nicht ohne die entsprechenden Strategen. Die digitale Entwicklung hat so rasant zugenommen, dass sonst ganze Geschäftsmodelle und Unternehmen von heute auf morgen obsolet sein können. Daher muss der CDO und der CXO in deutschen Vorstandsetagen Standard werden“, fordert der Digitalisierungsexperte. Dieser müsse dabei auch das Verhältnis zwischen Kundenerlebnis und -vertrauen im Blick behalten. „Gerade in Deutschland ist den Nutzerinnen und Nutzern Privatsphäre und Datenschutz extrem wichtig.“ Auch dies müsse in der Digitalstrategie berücksichtigt werden und erfordere umfassendes Know-how.

In seinem vor zwei Jahren erschienenen Fachbuch „UX für Führungskräfte – Besser führen, entspannter leben“ fordert Digitalisierungsberater Bernd Lohmeyer eine möglichst flächendeckende Einführung des CXO in deutschen Vorstandsetagen und bereitet das Thema User und Customer Experience speziell für Führungskräfte auf. Angesichts der aktuellen Zahlen der Bitkom-Studie sieht er sich in seinem Ansatz bestätigt. „Die Digitalkompetenz in vielen deutschen Vorstandsetagen ist noch nicht weit genug ausgebaut. Dies spiegelt sich dann im gesamten Unternehmen wider“, warnt Lohmeyer. Immer mehr Unternehmen setzen daher auf externe Berater oder Interimsmanager für den CDO- oder CXO-Posten. „Auch dies kann ein Erfolgsmodell sein und dem Unternehmen helfen, verlorenen Boden wieder gut zu machen und konkurrenzfähig zu bleiben“, so Lohmeyer. Langfristig sei jedoch eine feste Verankerung der Position im Vorstand der einzig richtige Schritt.

Siehe hierzu auch den Artikel in IT Management Experience Driven Enterprise.

Train your brain – Vizthink Nord #11

Würmer-Alarm beim 11. Vizthink Nord Meetup aus Hamburg…

Thema diesmal: „Kreativität“ oder „Wie man sein (bequemes) Gehirn aus der Hängematte schubsen kann…“

Dazu hat Jutta (@visual.workers) nach einem kurzen Warmup und einem Abstecher in die Theorie ein paar kreative Übungen mit uns gemacht.

Nachfolgend seht ihr einige von den Sketchnotes, die im Laufe des Abends entstanden sind. Vielen Dank an Telse, Nicole, Katrin und Christopher, dass ihr uns eure Werke zur Verfügung gestellt habt!

Wer mehr darüber erfahren möchte, findet hier weitere Infos über Theorie, kreative Übungen und kreatives Material. Train your brain!

Ahoi!
Jutta, Nicole und Simone

Vizthink Nord Meetup #11 – Train your (visual) brain (online)

„Kreativität ist wie ein Muskel, den man trainieren kann…“

Moin aus Hamburg!

Wir sind die drei Neuen im Team Nord und möchten in unserem „Einstands-Meetup“ mit euch kreativ werden. 

„Kreativität bezeichnet i.d.R. die Fähigkeit eines Individuums oder einer Gruppe, in phantasievoller und gestaltender Weise zu denken und zu handeln.“ Soweit die Theorie. Wir alle wissen aus eigener Erfahrung, dass kreativ sein gar nicht immer so einfach ist, vor allem nicht auf Knopfdruck. Aber es besteht Hoffnung: „Kreativität ist wie ein Muskel, den man trainieren kann…“

Unter dem Motto „Train your (visual) brain“ wollen wir mit euch verschiedene Kreativitätsübungen ausprobieren, visuell um die Ecke denken, Bildsymbole miteinander kombinieren und die Ergebnisse anschließend gemeinsam unter die Lupe nehmen. Wir freuen uns auf euch!

Ahoi!

Jutta, Nicole und Simone

Wann und wo?
31. August 2020, 19-21 Uhr
Digital über Zoom (Zugangslink wird nach der Anmeldung bekannt gegeben)

Kosten:
Die Teilnahme am Meeting ist natürlich wie immer kostenlos. Wir freuen uns jedoch über eine kleine Spende, die uns hilft, die laufenden Kosten (z.B. Website, Zoom usw.) zu begleichen.
paypal: vizthink.hamburg@googlemail.com

++++ Ihr seid der Wahnsinn. Wir sind mit 100 Anmeldungen leider komplett ausgebucht und es sind keine Anmeldungen mehr möglich ++++

Scrollbars und Lesedauer

Es war einmal… Damals gab es noch Scrollbars.
Unter dem Primat des Smartphone-Swipe-Designs sind sie aber leider fast völlig verschwunden. Dabei dienten sie doch, als man sie noch optisch wahrnehmen konnte, einem sehr wichtigen Zweck: Sie zeigten an, wo man sich auf der Seite befand; eine nicht unwesentliche Information, wenn der Text oder die Daten nicht in den Fensterausschnitt passten. Proportionale Scrollbars vermittelten außerdem die Information, wieviel Inhalt im Vergleich zum aktuell sichtbaren Ausschnitt verborgen war.
Es war einmal… besser.
Die Zeiten sind vorbei.

Einige Online-Zeitungen und Blogs geben nun die Lesedauer an. Ich frage mich dabei immer, woher sie wissen wollen, wie schnell ich lese. Steckt da eine LogFile-Analyse dahinter? Oder gar mein persönliches Leseverhalten auf dem Portal? Mein Verständnis –aka mein Mentales Modell– hat Lücken.

Als besonders Highlight ist mir gerade der rote Fortschrittsbalken am oberen Fensterrand des KATAPULT-Magazins aufgefallen.

Ein roter Balken informiert über den Lesefortschritt auf der Seite.

Ein roter Balken informiert über den Lesefortschritt auf der Seite. /via

Hier ein Beispiel: https://katapult-magazin.de/de/artikel/artikel/fulltext/wie-katapult-die-realitaet-verzerrt/

subtil – elegant – verständlich – sinnvoll

Von solch gelungenen Experimenten und Designs sollte es mehr geben. Vielleicht tragen meine Zeilen ja auch dazu bei, dass sich ein Interaction-Pattern etabliert.

Danke, das Lesen dieses Betrags hat weniger als 1 Minute gedauert.


// Original: Scrollbars und Lesedauer CC-BY-NC-4.0 Matthias | mprove.net | @mprove | Musings & Ponderings

Ohne digitale Teilhabe droht eine Spaltung der Gesellschaft

Hamburg. Viel wurde und wird angesichts der Corona-Krise darüber diskutiert, was Unternehmen, Staat und Behörden tun müssen, um fitter für die Digitalisierung zu werden: Infrastruktur ausbauen, Homeoffice ermöglichen, digitale Kommunikation fördern, digitalen Kundenservice ausweiten und vieles mehr. Diese Forderungen sind allesamt sinnvoll und berechtigt. Doch Angebote für die Arbeit von Zuhause, mehr Onlineshopping oder das Erledigen von Bankgeschäften oder Bewerbungen über spezielle Apps laufen ins Leere, wenn sie nur wenig genutzt werden. Gründe dafür können ein fehlendes Interesse an den digitalen Angeboten, mangelnde digitale Kompetenz oder Misstrauen in die Datensicherheit sein.

Neben der technologischen und wirtschaftlichen Seite gibt es eine weitere Grenze für die Digitalisierung, die zu häufig außer Acht gelassen wird: Der Mensch. So stellte beispielsweise das US-Unternehmen Jumio, ein Spezialist für digitale Bezahlmethoden, aktuell fest, dass in den USA 40 bis 50 Prozent der Nutzer, die damit beginnen, einen Onlinebanking-Account zu eröffnen, diesen Prozess nicht abschließen. Als Grund gaben die Nutzer meist an, der Prozess sei zu kompliziert und zeitaufwendig. Dagegen ist User Experience Design (UX) eine machtvolle Waffe, die digitale Customer Journeys für hohe Kundenzufriedenheit und wirtschaftlichen Erfolg entwickelt.

Aber es gibt auch die Seite der Nutzer. Und hier brauchen wir für eine erfolgreiche Digitalisierung eine ausgeprägtere Digitalkultur auch auf individueller Ebene. Hierfür ist es einerseits erforderlich, Wissen über digitale Angebote und Prozesse zu fördern. Andererseits trägt gutes User Experience Design dazu bei, das Vertrauen der Nutzer in digitale Produkte zu erhöhen – insbesondere in sensiblen Bereichen wie dem Banking – und diese so niedrigschwellig wie möglich zu gestalten.

Gleichzeitig ist jedoch auch das Bildungswesen gefragt, digitale Bildung stärker zu fördern. Dazu gehört, sowohl digitale Inhalte zu vermitteln als auch für die digitale Teilhabe aller zu sorgen. Denn im Zuge der Corona-Krise wird einmal mehr deutlich, wie abhängig Bildung in Deutschland vom sozio-ökonomischen Background ist. Die Haushalte, in denen ein leistungsfähiger Internetanschluss, ein oder sogar mehrere Laptops, Tablets und Smartphones vorhanden sind, konnten den langfristigen Ausfall des Unterrichts einigermaßen gut kompensieren. Doch was ist mit Haushalten, in denen all das nicht vorhanden ist oder in denen sich beispielsweise Eltern und Geschwister zuletzt um Nutzungszeit für den einen vorhanden Computer streiten mussten? Hier sind die Kinder um Wochen oder sogar Monate in der Schule zurückgeworfen.

Digitale Teilhabe darf keine Frage von Herkunft und Geldbeutel sein.

Noch immer gibt es in Deutschland eine Kluft zwischen Arm und Reich im Bildungssektor und es mangelt dem Bildungssystem an der notwendigen Durchlässigkeit – auch wenn es um die Digitalisierung geht. Der DigitalPakt Schule des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ist hier höchstens ein Anfang, um Abhilfe zu schaffen. Durchschnittlich 500 Euro pro Schüler stehen den Schulen demnach für die Verbesserung ihrer digitalen Ausstattung zur Verfügung. Die Corona-Krise zeigt jedoch, dass das allein für die digitale Teilhabe nicht reicht. Notwendig wäre vielmehr eine zusätzliche und gezielte bedürfnisorientierte Unterstützung, um digitale Teilhabe auch in einem ökonomisch benachteiligten Umfeld zu fördern.

Wenn wir die Digitalisierung weiter voranbringen wollen, dann brauchen wir digitale Kompetenzen über alle sozio-ökonomischen Schichten hinweg. Sonst laufen wir Gefahr, dass Teile der Gesellschaft abgehängt werden. So spalten wir die Gesellschaft. Auf der einen Seite stehen diejenigen, die dank Bildung und ökonomischer Ressourcen die Digitalisierung meistern, und auf der anderen Seite steht ein digitales Prekariat. Eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Digitalisierung ist daher die digitale Teilhabe aller Bürger. Denn teilhabende Bürger sind gleichzeitig auch gestaltende Bürger.

Von einem Recht auf digitale Teilhabe wird in Zukunft nicht nur die individuelle ökonomische Sicherheit, sondern der Wohlstand der gesamten Gesellschaft abhängen. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Digitalisierung keinen Selbstzweck darstellt. Schon 2016 hat der UN-Menschenrechtsrat den Zugang zum Internet zum Menschenrecht erklärt. In der aktuellen Krise wird die Bedeutung dieses Rechts deutlich. Digitalisierungsvorreiter Estland beispielsweise hat das Recht auf Internet als soziales Grundrecht in der Verfassung verankert. Auch Frankreich hat bereits 2009 den Zugang zum Internet als Grundrecht in die Verfassung aufgenommen. Im deutschen Grundgesetz fehlt ein solcher Artikel bisher. Rechtlich gehört in Deutschland ein Breitband-internetanschluss bisher nicht zur Grundversorgung. Auch hierzulande müssen wir jedoch das Bewusstsein dafür schärfen, dass digitale Teilhabe in Zukunft auf einer Stufe mit Grundrechten wie dem Zugang zu sauberem Trinkwasser oder Bildung zu sehen ist. Nur so kann man vermeiden, dass die Digitalisierung den Zusammenhalt der Gesellschaft durch die Spaltung in gestaltende Bürger auf der einen und digitales Prekariat auf der anderen Seite gefährdet.

Siehe auch die Initiative #digitalmiteinander am Digitaltag 2020.

Und den Kommentar bei it-daily.net.

#Bildungspakt #DigitaleTeilhabe #Digitalisierung #digitalmiteinander

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