Kategorie-Archiv: digitalisierung

beyond your business Podcast: Yasmina und Torsten von contexxt.ai

Digitale Technologien am Menschen ausrichten. Dieses Ziel verfolgen Yasmina und Torsten von contexxt.ai und erklären im Podcast, wie das ausgerechnet mit Microsoft Teams funktionieren kann.


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Mit Experience Mapping von der Inside-Out- zur Outside-In- Perspektive

Im Juli hatte ich Gelegenheit, einen Fachbeitrag zum Experience Mapping auf dem Onlineportal it-daily.net zu veröffentlichen. In dem Artikel erläutere ich, wie Unternehmen mit Hilfe des Experience Mappings erfolgreicher von einer Inside-Out- zu einer Outside-In-Perspektive gelangen und so ihre digitale Transformation meistern. Mehr Infos zum Thema in meinem Artikel unter:

Digitale Transformation in Unternehmen

Mit Experience Mapping von der Inside-Out- zur Outside-In-Perspektive

beyond your business Podcast: Richard Schentke

Wie Projekte mithilfe von Handtüchern zum Erfolg werden

Eine neue Folge des Podcast „beyond your business“ ist live gegangen, diesmal mit Richard Schentke der erklärt, warum Digitalisierung und Mitarbeiter:innenorientierung am Besten Hand in Hand gehen. Richard Schentke ist Co-Founder von iCombine und iCombine ist eine Software, die Organisationen dabei unterstützt, für Projekte die richtigen Mitarbeiter:innen zu finden. Ganz im Sinne von „Empowerment“ arbeiten dann Menschen *auf* ihren Stärken und nicht daneben 😉 Diskutiert werden Transparenz von Kompetenzen innerhalb von Unternehmen, aktives Wissensmanagement, intrinsische Motivation und Qualität und Profitabilität von Projektarbeit.

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Zehn Jahre Industrie 4.0

Der Begriff „Industrie 4.0“ ist heute weltweit in aller Munde. Überall wird an der Digitalisierung der industriellen Produktion geforscht und gearbeitet. Die vierte industrielle Revolution soll eine umfassende intelligente Vernetzung von Menschen, Maschinen und Produkten hervorbringen. Produktion soll so flexibler, effizienter, ressourcen- und umweltschonender und kundenzentrierter gestaltet werden.

Weniger bekannt ist im Allgemeinen, dass das Konzept zu Industrie 4.0 ursprünglich aus der Feder einiger deutscher Wissenschaftler stammt. Beteiligt waren die Physiker Henning Kagermann und Wolf-Dieter Lukas sowie der Informatiker Wolfgang Wahlster. 2011 umrissen sie in dem Artikel „Industrie 4.0: Mit dem Internet der Dinge auf dem Weg zur 4. industriellen Revolution“, der zur damaligen Hannover Messe erschien, ihre Idee.

Zehn Jahre ist dies nun her und in einem weiteren Artikel in der FAZ unternahmen Kagermann und Wahlster zu diesem Jubiläum eine Bestandsaufnahme zur Entwicklung von Industrie 4.0 – einen Rückblick sowie einen Ausblick auf das Kommende. Industrie 4.0 sei als innovatives Hightech-Konzept aus Deutschland weltweit ein Exportschlager geworden, so Kagermann und Wahlster, da es „die Basis für datenbasierte Wertschöpfung, innovative Geschäftsmodelle und Organisationsformen, aber auch für neue Lösungen in Bereichen wie Energie, Gesundheit und Mobilität“ bilde.

"Internet 4.0 bildet die Basis für datenbasierte Wertschöpfung, innovative Geschäftsmodelle und Organisationsformen, aber auch für neue Lösungen in Bereichen wie Energie, Gesundheit und Mobilität."

Die beiden Wissenschaftler führen der Erfolg des Konzepts nicht zuletzt auf eine breite gesellschaftliche und politische Unterstützungsbasis zurück – etwas, das man sich bei anderen Digitalisierungsbemühungen in Deutschland auch hin und wieder wünschen würde. So seien das „Internet der Dinge und darauf aufsetzende cyberphysische Systeme sind in modernen Fabriken heute Realität“, beschreiben die Autoren den derzeitigen Stand. Hier bleibt einzuwenden, dass dies in einigen Großunternehmen sicherlich bereits der Fall ist, zahlreiche kleine und mittelständische Unternehmen bisher jedoch immer noch an den Grundlagen der Digitalisierung scheitern.

Dennoch ist ein erheblicher Fortschritt auf dem Gebiet der digitalisierten industriellen Produktion erkennbar. Kagermann und Wahlster umreißen in ihrem Artikel zudem neue Ideen, die zur Weiterentwicklung von Industrie 4.0 beitragen können. Eine solche Idee ist die sogenannte „Home Workbench“, welche „die mobile Steuerung, Wartung und Reparatur von Fabrikanlagen als Softwarelösungen mit Fernzugriff auf cyberphysische Systeme bis hin zur Tele-Operation mit physischen Avataren ermöglichen“ soll. Eine solche Innovation würde beispielsweise Home Office für zahlreiche Berufszweige ermöglichen, in denen dies bisher undenkbar war und die Arbeitswelt weiter grundlegend verändern.

Zahlreiche Weiterentwicklungen sind auch dank einer sich stetig verbessernden Künstlichen Intelligenz zu erwarten. Kagermann und Wahlster sehen die Potenziale von Industrie 4.0 daher noch lange nicht als ausgereizt. Der Artikel „Deutschlands Zukunft : Zehn Jahre Industrie 4.0“ der beiden Wissenschaftler ist hier nachzulesen: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/digitec/digitale-technik/digitalisierung-der-produktion-zehn-jahre-industrie-4-0-17267696.html.

Experience Driven Enterprise

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift IT Management (02/2020) ist ein Artikel von Bernd Lohmeyer zu Digitalisierung und Disruptionsdruck erschienen. Wie sollen Unternehmen damit umgehen?

Digitalisierung ist für Unternehmen stets Herausforderung und Chance zugleich. Zu häufig scheint in deutschen Unternehmen der Teil der Herausforderung jedoch noch zu überwiegen, insofern diese überhaupt erkannt und angenommen wird. Dies kann nachhaltige negative Folgen für die gesamte deutsche Wirtschaft haben.

Der Digitalisierungsdruck ist bereits extrem hoch und wird noch weiter ansteigen. Traditionelle Unternehmen müssen sich dem zwangsläufig stellen.

Wie wird man vom Opferlamm zum Disruptor? In dem Artikel finden Sie zehn Fragen, die Sie sich zu Customer Journey, Wertschöpfungskette und Geschäftsmodell stellen müssen.

Hier ist das pdf zum Artikel (mit dem Verlag abgestimmt).

Bernd Lohmeyer zu Experience Driven Enterprise und Digitalisierung

Bernd Lohmeyer in einem Fachartikel zu Experience Driven Enterprise und Digitalisierung

Viel Freude beim Lesen.

#DigitalDisruption #UX #Presse #Digitalisierung #Innovation

Bremst die DSGVO Startups in der EU aus?

Die Übergangsfrist zur abschließenden Einführung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) ist im Mai letzten Jahres abgelaufen. Alle Unternehmen müssen ihre Prozesse hinsichtlich Datenschutz gestalten. Welche Auswirkungen hat die DSGVO insbesondere für kleine Unternehmen und Startups? Was bedeutet das für Innovation in Europa?

  1. Es besteht Unsicherheit bei der konkreten Umsetzung der DSGVO-Vorgaben in der Praxis.
  2. Welche Daten darf man wie verwenden?
  3. Die Dokumentation der Unternehmensprozesse ist mit erheblichem bürokratischen Aufwand verbunden.
  4. Und schließlich drohen drakonische Strafen.

Innovative Services sind heute sehr häufig datengetrieben. Neben einer schwierigen Marktsituation kann daher auch die DSGVO ein Hindernis darstellen. Dabei stellt Bernd Lohmeyer nicht die Notwendigkeit eines guten Datenschutzes infrage. Doch die Datenschutzfolgenabschätzung (DSFA) pendelt wie das Damoklesschwert.

In einem Interview mit Dr. Stefan Riedle befürchtet Bernd Lohmeyer auf die Frage Bremst die DSGVO Startups in der EU daher in der IT-BUSINESS

…, dass die DSGVO der herbeigesehnten Startup-Szene in der EU nicht gerade hilft und Neugründungen deshalb vermehrt in Nicht-EU-Gefilde abwandern.

Auch erschienen in der Print-Ausgabe IT-BUSINESS, Markt & Trends 12.2019.

Die it-daily.net nimmt unsere Pressemitteilung auf und sieht eine Innovationsbremse DSGVO: Hemmnis für Europäische Startups.

Jetzt brauchen Unternehmer konkrete Anwendungsbeispiele, die die DSGVO greifbarer machen und Interpretationen für die Praxis liefern.

#Datenschutz #Digitalisierung #DSGVO #Innovation

So hält die Kundenbeziehung ein Leben lang

Nachdem Bernd Lohmeyer schon in der Mai-Ausgabe der Zeitschrift IT Management zur Bedeutung von User Experience Design geschrieben hat, ist nun in der Juni-Ausgabe (06/2019) ein Artikel zur Digital Customer Experience erschienen.

Die Digital Customer Experience ist eine zentrale Herausforderung, der sich Unternehmen im Zuge der Digitalen Transformation stellen.

Digital Customer Experience (DCX) gestaltet die Beziehung zwischen Kunden und Unternehmen. Gut entwickelte und optimierte Services wirken sich positiv auf die Kundenbindung aus. So sollten Experten nicht nur digitale, sondern auch analoge Services passend für die Bedürfnisse der User entwickeln. Denn, das ist die einfache, oft vergessene Wahrheit: Nach dem Kauf ist noch lange nicht Schluss.

Und dabei geht es nicht um die isolierte Betrachtung einzelner Services, sondern um das Zusammenspiel aller Kontakte zwischen Kunde und Unternehmen über die gesamte Customer Journey hinweg.

  1. Einen harmonischen Weg bereiten
  2. Übergreifende Prozesse ohne Silo-Denken
  3. Eine Frage der Unternehmenskultur

Viele Freude beim Lesen. Hier der PDF-scan (abgestimmt mit dem Verlag).

Lohmeyer zu Digital Customer Experience

Bernd Lohmeyer – Artikel zu Digital Customer Experience in IT-Management

Das Magazin IT Management ist online zu erreichen unter: it-daily.net

#UX #CustomerJourney #UserExperienceDesign #DigitalTransformation #Digitalisierung #CustomerExperience #DCX

Gelungenes Rendezvous mit User und Mitarbeiter

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift IT Management (05/2019) ist ein Artikel von Bernd Lohmeyer zur Bedeutung von User Experience Design erschienen. Mit UX gelingt es Unternehmen, Services und Anwendungen zu entwickeln, die die Kunden begeistern.

User Experience Design (UX) bietet die passenden Werkzeuge und Strategien, die die Beziehung zwischen Kunden, Mitarbeitern und Unternehmen nachhaltig und sachgerecht-modern gestalten.

Entscheidend ist, dass die Unternehmen die wirklichen Bedürfnisse der Menschen erkennen und verstehen. Das bedeutet, dorthin zu gehen, wo die User sind und ihnen auf die Finger zu schauen. Auch wenn das bedeutet, sich bei 5°C auf einem zugigen S-Bahnsteig die Finger abzufrieren. Auf dieser Basis entstehen Personas und ein klares Bild, für wen man den Service oder das Produkt entwickelt. Ob das funktioniert, finden viele Unternehmen erst nach dem GoLive heraus. Die Anwendung kommt an – oder eben auch nicht. Das ist hochriskant und sehr teuer. Statt sich in Vermutungen zu bewegen und heikle Wetten einzugehen, sollte man frühestmöglich User-Feedback einholen. Das kostet nicht unbedingt viel und kann schon starten, bevor die erste Zeile Source Code geschrieben ist. Daher:

  1. Innovation durch Nähe
  2. Personas schaffen heißt verstehen lernen
  3. endlich Schluss mit dem Guesswork

Und das gilt nicht nur für Produkte, die man am Markt anbietet, sondern für interne Unternehmensanwendungen gleichermaßen.

Viele Freude beim Lesen. Hier vorab der PDF-scan (abgestimmt mit dem Verlag).

Bernd Lohmeyer - Artikel zu UX in IT-Management

Bernd Lohmeyer – Artikel zu UX in IT-Management

Das Magazin IT Management ist online zu erreichen unter: it-daily.net

In einem weiteren Artikel geht Bernd Lohmeyer in der Juni-Ausgabe der IT Management auf die aktive Gestaltung der Kundenbeziehung und die Digital Customer Experience ein.

#UX #Presse #DesignThinking #UserExperienceDesign #DigitalTransformation #Digitalisierung

Digitalisierung muss modern und nutzerfreundlich sein

Immer noch aktuell: Letztes Jahr führte Ira Zahorsky von eGovernment Computing ein Interview mit Bernd Lohmeyer zur Digitalisierung in Behörden und Verwaltung.

Aus dem Interview:

Deutschland hat dem Normenkontrollrat zufolge einen Digitalisierungsrückstand von 10 bis 15 Jahren. Dies liegt an den häufig ineffizienten gewachsenen Verwaltungsstrukturen, an denen Behörden und Verwaltungen ihre digitalen Prozesse und Services ausrichten, meint Bernd Lohmeyer von der Unternehmensberatung lohmeyer | Business UX.

„Die zukünftige Digitalstrategie der Behörden und Verwaltungen muss vor allem bürger- und servicezentriert sein“, fordert Bernd Lohmeyer. „Die neuen digitalen Services dürfen sich nicht an tradierten Verwaltungsstrukturen orientieren. Sie müssen sich an modernen Anforderungen des User-Experience-Design (UX) ausrichten. Die Nutzerorientierung muss im Vordergrund stehen.“

Lesen Sie den ganzen Artikel

Auf die Problematik der Digitalisierung insbesondere im Verwaltungsumfeld haben wir auch schon in der Pressemitteilung hingewiesen: Digitalisierung darf sich nicht an tradierten Verwaltungs-Strukturen ausrichten

Bild: © Christian Horz – stock.adobe.com

#CustomerExperience #DigitalTransformation #UX

Automatisierter Wertverlust

Unsortierte Gedanken — Technologie ist spannend, ständig im Wandel und verändert die Welt zunehmend. Hier stehen meine unsortierten Gedanken über Dinge, die mir im Kopf umher gehen. Vermutlich unvollständig, nicht fertig durchdacht, absolut subjektiv und aus manchmal mehreren und manchmal nur aus einem Blickwinkel. Ein Schnappschuss meiner Gedanken — öffentlich aber in erster Linie für mich selbst.

Die drei großen Entwicklerkonferenzen und Keynotes der drei Technologieriesen Google, Microsoft und Apple sind für dieses Jahr abgehalten und bei all den Vorstellungen von neuen Technologien und Features gibt da einen Aspekt, der mich mit offenen Fragen zurück lässt.

So kündigte Google als eines der neuen Features von Google Photos das automatisch erstellte Fotobuch an. (Apple hat vergleichbares schon länger im Angebot). Ein Klick, und Google sucht die besten Fotos aus meinem persönlichen Cloudarchiv heraus, stellt diese passend zusammen und erstellt ein druckfähighes Layout. Mit einem weiteren Klick kann ich dieses dann auch gleich online bestellen und im nu wird es zu mir nach Hause geliefert. Toll — ohne wirklichen eigenen Aufwand könnte man dann dieses „wertvolle“ Geschenk dann an die Liebsten verschenken.

Aus der Google I/O Keynote: “And the good news is, I don’t have to figure out which are the right photos and which are the good ones.”

Aber was macht das Fotobuch eigentlich aus? Was macht es wertvoll? Vorallem als Geschenk für jemanden anderes. Was macht es speziell und einzigartig? Sind es allein die Fotos oder auch die Zeit, die Gedanken, die Kuration und die Mühe die bei der Erstellung mit einfließen?

Etwas anders und doch vergleichbar: Duo- die Messenger App von Google — schlägt mir automatisch, innerhalb von Konversationen mit anderen Menschen, mögliche Antworten vor. Ein Tap mit meinem Finger und die vorgefertigte Antwort, die ein neuronales Netz aus dem Kontext des Gesprächs schließt, wird versendet. Google automatisiert mehr oder weniger meine Konversation mit anderen Menschen — zumindest in Teilen. Im Kontext einer Geschäftlichen Unterhaltungen, bei der Effizienz eine übergeordnete Rolle spielt, ist es vielleicht durchaus sinnvoll. Bei persönlichen Konversationen könnte eine Antwort aus der Konserve doch eher befremdlich ggf. sogar Respektlos wirken. Wie viel meiner Zeit und Aufmerksamkeit ist mir mein Gegenüber Wert eine individuelle Antwort zu verfassen?

Und natürlich gibt es auch außerhalb der Google Welt entsprechende Beispiele.

So konnte man kürzlich auf Facebook Grüße zum Vatertag erstellen und verschicken: Dazu auf TheVerge.

Auf irgendeine Art individualisierbar — aber mit einem Freiheitsgrad und dem persönlichem Charme der mich ein wenig folgendes Kinderspielzeug erinnert:

Die Frage, die ich mir in dem Zusammenhang stelle, ist:

Will ich das? Welches Problem lösen wir da eigentlich?

Welche Aufgaben nehmen mir die Apps und Services da eigentlich ab, und was bedeutet es wenn Dinge auf einmal mit nur einem Klick erledigt werden?

Verlieren wir damit gegebenenfalls auch etwas? Wie sieht Wertschätzung und Wertschöpfung innerhalb dieser Prozesse aus?

Aber vielleicht erst noch einen Schritt zurück.

Das gute alte Mixtape

Vor ein paar Monaten stand ich mit Anne im betahaus Hamburg und wir warfen uns verbal eine Idee hin und her.

Wie cool Mixtapes “damals” waren und was ein Mixtape in der heutigen Zeit wäre.

Die Idee eines Mixtapes: Ein Geschenk — ein Mixtape, zusammengestellt, von einem Menschen für einen anderen, als persönliches Geschenk. Inklusive physischem Medium.

Was macht das Mixtape zu einem wertvollen Geschenk?

Das Bücher- und Musikregal von früher hat sich gewandelt. Der Wert von Musik und Kulturgütern im digitalen Zeitalter hat sich drastisch verändert.

Vor den Zeiten von MP3 und Co war Musik nicht immer und überall verfügbar. So war der Zugriff und das physische Medium — „Ich hab endlich das neue Album” — eine Art Statussymbol im Freundeskreis.

Der Wert ergab sich aus dem beschränkten Zugriff und Verfügbarkeit, der Kopplung an physische Medien im Falle von z.B. Mix Tapes in dem Aufwand der Herstellung und dem Ideologischen Wert.

Die persönliche Zusammenstellung und der Aufwand der schenkenden Person. Welche Songs passen? Welche Songs verbinden uns? Was beschreibt die Beziehung? Was könnte dem- oder derjenigen gefallen? Welche Ideen könnten noch einen besonderen Twist geben oder eine besondere Freude bereiten?

Heutzutage hingegen kann ich ohne Probleme mit fast allen Songs der Welt eine digitale Playlist erstellen, diese online teilen und jemanden damit „beschenken“.

Hat es den gleichen Stellenwert wie ein „original“ Mixtape?

Einen Schritt weiter erstellen Algorithmen von heute und morgen Playlisten am laufendem Band — in Sekunden — basierend auf den Hörgewohnheiten der Nutzer.

Nach Abzug von allem: Welchen zwischenmenschlichen Wert hat es dann aber eine automatisch generierte Playlist zu verschenken?

Kassette vs. CD vs. Spotify Playlist vs. Automatisch erstellte Playlist

Was bleibt vom Geschenk “Mixtape”, wenn das Kulturgut um das es geht auf einmal unsichtbar ist und ihre physische Hülle verliert?

Die geistige Leistung der Zusammenstellung entsprechender Tracks, die die persönliche Beziehung oder eine entsprechende Intention widerspiegeln und die investierte Arbeits- oder Freizeit, um den Mix zusammenzustellen und zu kuratieren.

Doch ersetzen wir auch diesen zwischenmenschlichen Faktor ebenfalls durch ein Algorithmus oder neuronales Netz, was bleibt dann noch außer dem Wert der Songs?

Ein klick zum Happy Birthday

In eine ähnliche Kategorie könnte man das Gratulieren via Facebook einordnen. Welchen Wert hat ein Posting auf der Pinnwand bei Facebook in Bezug auf die persönliche Beziehung?

Wie „wertvoll“ ist eine Gratulation, wenn es keinen Aufwand bedeutet und die Texte teilweise schon vorgegeben werden?

(Bei Xing kann ich die Nachrichten im Vorfeld vorbereiten, ich muss gar nicht mehr am selben Tag daran denken.)

In den sozialen Netzwerken entsteht ein künstlich geschaffener bzw. virtueller „Wert“ der Aufmerksamkeit (ich sammle likes und fühl mich gut).

Genau der hat, zumindest für mich, in diesem Zusammenhang keinen, oder nur einen sehr geringen Wert.

Ein mehr oder weniger automatisierter Prozess mit minimaler menschlicher Interaktion ohne Emotion oder Beziehung. Es wirkt eher wie sozialer Druck oder eine Verpflichtung, jemanden zu gratulieren, auch wenn man seit Jahren kein Kontakt hatte, als dass es erst gemeinte soziale Interaktion ist.

Natürlich ist es komfortabel via Facebook zu gratulieren, die soziale „Verpflichtung“ erledigen, mit einem Klick. Kein großer Aufwand, keine Eigeninitiative. Aber wenn der Klick nichts mehr Wert ist, kann ich ihn mir vielleicht auch gleich sparen. Möglicherweise spricht hier aber auch nur meine sehr spezielle Beziehung zu Geburtstagen (dazu vielleicht mal mehr an anderer Stelle).

Der persönliche Anruf, Facetime Video call oder die persönlich formulierte Nachricht scheint als etwas komplett anders und wertvolleres als das „Happy Birthday“ auf der Facebook Pinnwand.

Erfüllung von sozialer Konvention, getriggert durch entsprechende Reminder auf sozialen Netzwerken gleicht einer Entwertung eben dieser.

Dabei erscheint mir nicht die Erinnerung als Problem, sondern eher die semi-automatisierte Erleichterung des sozialen Drucks auf Knopfdruck. Menschliches verhalten automatisiert — oder irgendwie ferngesteuert.

Zurück zum Fotobuch

Welchen Wert hat also das von neuronalen Netzen erstellte Fotobuch oder Mixtape im Bezug auf Zwischenmenschlichkeit? Entsteht der Wert durch die persönliche Zusammenstellung der Fotos oder durch das Ausdrucken auf Papier?

Natürlich haben die Bilder und die Erinnerung selber noch einen Wert. Und meine Großmutter wird sich sicherlich über ein solches Geschenk freuen, aber den gleichen Stellenwert wie ein selbst erstellen Buch erkenne ich nicht. Algorithmisch bestimmter Massengeschmack und Einheitsbrei gegen individuellen Ausdruck und menschlicher Kreativität.

Kann man das vielleicht als Entwertung durch Automatisierung bezeichnen?

Der schmale Grad zwischen Automatisierung und Kontrollverlust

Technologisch betrachtet ist natürlich beachtlich, welche Möglichkeiten sich uns heutzutage bieten. Diese Art der Technologie bringt viel gutes und wahnsinniges Potential mit sich. Aber bis zu welchem Grad machen diese Features Sinn und ab wann fangen wir an „soziale Interaktion“ zu entwerten und Probleme zu lösen die sich eigentlich über den zwischenmenschlichen Wert definieren.

Eine Präselektion von Bildern, das Herausfiltern von Doubletten, Sortierung nach Personen, Orten oder Events sind nützliche Werkzeuge die uns effizienter machen in dem was wir tun. Im Idealfall ermöglichen sie uns bessere Ergebnisse in unseren Vorhaben z.B. Fotobücher oder Mixtapes zu erstellen.

Der letzte Schritt der uns abgenommen wird, lässt mich stutzig werden. Wann bietet es uns einen wirklichen Mehrwert als Werkzeug, welches wir nach bedarf nutzen und wann nimmt es uns etwas, was uns als Menschen bzw. unserer Beziehung untereinander ausmacht?

Sind all diese Features noch eine nicht invasive Unterstützung in unserem handeln und unserem output oder werden all die Dinge durch unikonforme “Ein Klick Lösungen” ersetzt ohne wirkliches eigenes Zutun.

Ich verstehe Technologie als Werkzeug, dass mich unterstützen soll. Mark Weiser formulierte dazu:

A good tool is an invisible tool. By invisible, I mean that the tool does not intrude on your consciousness; you focus on the task, not the tool. Eyeglasses are a good tool — you look at the world, not the eyeglasses.
Aus http://www.ubiq.com/hypertext/weiser/ACMInteractions2.html

Wenn wir aber durch das Werkzeug, das wir nutzen, den Wert des Produktes mindern müssen wir uns die Frage stellen, ob das Werkzeug das richtige ist.

Teilweise wirkt es wie ein externer Trigger, auf den wir reaktiv agieren. Zeit- und Aufwand-Effizient — aber dadurch irgendwie auch wertfrei.

Der persönliche Geburtstagsanruf macht mehr Spaß und bleibt mehr in Erinnerung. Aber sobald wir nur noch vorgefertigte Wege beschreiten, entledigen wir (oder Facebook & co) uns unser Individualität zusammen mit unseren Fehlern, z.B. den Geburtstagsanruf trotz Erinnerung auch mal zu vergessen.

Und jetzt?

Was wollen wir eigentlich lösen, und bis zu welchem Punkt?

Weiser beschreibt, dass Technologie uns als Werkzeug für Problemlösung bzw. die Vereinfachung von Problemlösungen dienen soll. Sie soll uns effizienter machen, aber uns gleichzeitig die Kontrolle überlassen. Ist es Aufgabe von Technologie, Zwischenmenschlichkeit zu automatisieren oder mir zu ermöglichen, meine Zeit effektiver zu nutzen und dafür zu Sorgen, mehr Zeit für eben jene zu haben?

Ziel sollte doch sein, dank technologischem Fortschritt, bessere individuelle Ergebnisse zu erzielen. Immer öfter beschleicht mich das Gefühl, an vielen Stellen lösen wir die “falschen” Probleme. Warum? Vermutlich weil wir’s können und uns nicht die Frage stellen, ob wir es auch sollten oder was wir dabei verlieren oder wogegen wir es tauschen.

To be continued
Ein paar großartige Leute haben das hier vorab gelesen. Daraufhin sind schon viele weitere spannende Ideen und Sichtweisen dazu gekommen, dass das ganze hier vielleicht noch eine Fortsetzung bekommen wird.

Danke an Michael, Thomas & Dirk fürs Probelesen, euer Feedback und der Ermutigung hier auch auf veröffentlichen zu klicken.